Beobachtungstipps im Winter
Wer mit offenen Augen und Ohren im Naturpark unterwegs ist, kann zu jeder Jahreszeit in der heimischen Natur Schönes und Interessantes entdecken. In Wäldern, an Gewässern, am Rand der Bergbaufolgelandschaft oder in den Dörfern sind spannende Erlebnisse möglich. Dabei ist keine besondere Ausrüstung nötig, aber mit Fernglas und Becherlupe sieht man mehr. Der Fotoapparat sollte natürlich immer dabei sein.
Hier finden Sie ein paar Anregungen für Beobachtungsziele. Nahezu alle Beobachtungspunkte liegen an Wanderwegen.
Oktober bis März bzw. Dauerfrost: Wintergäste – Singschwäne
Singschwäne aus Skandinavien und dem Baltikum haben insbesondere den Lugkteich als Überwinterungsplatz auserkoren. Mit ihrem gelben Schnabel sind sie gut von den Höckerschwänen zu unterscheiden. Die Vögel suchen am Tage auf Rapsäckern nach Nahrung und kehren zum Schlafen in den Teich ein bis er zufriert. Ihren geräuschlosen Flug untermalen sie gern mit lauten Rufen, daher der Name.
Wo? Die Vögel sind am Tage auf Äckern südlich von Luckau und am Abend an den Schlafgewässern Lugkteich und Borcheltsee anzutreffen. Frieren die Schlafgewässer zu, wechseln die Vögel in wärmere Gefilde.
Oktober bis März bzw. Dauerfrost: Wintergäste – Saat- und Blässgänse
Tausende nordische Gänse flüchten vor dem Winter in Sibirien nach Mitteleuropa. Hauptsächlich Saatgänse (dunkler und schlanker als Graugänse) und Blässgänse (mit auffallendem weißen Schnabelgrund und quergeflecktem Bauch) verweilen im Luckauer Raum. Sie weiden tagsüber Wintergetreideflächen ab und übernachten in großen Scharen auf den Seen – wo sie hungrige Seeadler anziehen. Erst bei Dauerfrost ziehen alle fort – z.B. in das mildere Rheintal.
Wo? Neben den Äckern rund um Luckau bieten die Schlafgewässer, wie der Schlabendorfer See, der Borcheltsee und der Lugkteich gute Beobachtungsmöglichkeiten.
Januar bis Februar: In stiller Nacht – Käuzchenrufe
In kalten und windstillen Nächten sind mit ein wenig Glück die Balzrufe unserer kleinsten Eulen zu hören. Der Sperlingskauz ist etwa so groß wie ein Star, sein monotones „wüh“ erinnert an den Ruf des Gimpels. Der größere Raufußkauz lockt die Damen mit lang gezogenem „Bu-bu-bu-bu-bu“.
Wo? Es bedarf Glück, die Vögel in der Rochauer und Babbener Heide zu erlauschen. Die Naturwacht veranstaltet jedes Jahr zwei Exkursionen in die Reviere der Käuze.