Beobachtungstipps im Frühling

Wer mit offenen Augen und Ohren im Naturpark unterwegs ist, kann zu jeder Jahreszeit in der heimischen Natur Schönes und Interessantes entdecken. In Wäldern, an Gewässern, am Rand der Bergbaufolgelandschaft oder in den Dörfern sind spannende Erlebnisse möglich. Dabei ist keine besondere Ausrüstung nötig, aber mit Fernglas und Becherlupe sieht man mehr. Der Fotoapparat sollte natürlich immer dabei sein.

Hier finden Sie ein paar Anregungen für Beobachtungsziele. Nahezu alle Beobachtungspunkte liegen an Wanderwegen.


März bis April: Dufte Wolken – Schlehenblüte

Die Schlehe blüht lange vor ihrem Laubaustrieb und meist in überschwänglicher Fülle. Die weißen Blüten strömen einen betörenden (Mandel-) Duft aus und bieten Schmetterlingen, Haus- und Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen eine willkommene Nektarquelle. Vielen Schmetterlingen und Vögeln dient der dornige Wildstrauch als Kinderstube.

Wo? Größere Schlehenbestände sind zwischen Fürstlich Drehna und Drehnaer Weinberg sowie am Naturerlebniszentrum Wanninchen zu finden.

April bis Mai: Inselvolk – Vogel-Kinderstuben

Hier treffen sich Mittelmeermöwen aus Südeuropa, Steppenmöwen aus Osteuropa und Silber- und Sturmmöwen von Nord- und Ostsee. Die großen Möwen brüten auf der Insel im Stoßdorfer See, denn vom Wasser umgeben fühlen sie sich sicher vor Fuchs, Marderhund und Waschbär und können gemeinsam den Seeadler abwehren. Graugänse profitieren von diesem Schutzschild und halten durch das Abgrasen die Sicht frei. Auch Kormorane und verschiedene Enten haben im See Ihre Kinderstuben.

Wo? Die Vogelinsel ist von der Schutzhütte am Westufer mit einem Fernglas gut einzusehen.

Mai bis Juni: Wassermusik – Rotbauchunken und Laubfrösche

An lauen Nachmittagen und Abenden ruft der Rotbauchunken-Männerchor weithin hörbar „Uuh-Uuh-Uuh“ in Teichen und Tümpeln. Die Sänger liegen aufgebläht auf der Wasseroberfläche – der ganze Körper dient der Lautverstärkung. Die Tiere sind nur 4,5 cm groß, mit ihrer dunklen, fleckigen Oberseite gut getarnt und kaum zu entdecken. Auch die Laubfroschmännchen sind schwer auszumachen, obwohl ihr „Räp-Räp-Räp“ ohrenberäubend ist. Bei Sonnenschein klettern die grünen Kerle gern auf die Ufervegetation und lauern dort Insekten auf.

Wo? Die Tugamer Teiche und die Teichlandschaft Buchwäldchen-Muckwar sind Heimat für die Lurche.