Schlabendorfer Bergbaufolgelandschaft - Lichtenauer See
Das FFH-Gebiet liegt in der Bergbaufolgelandschaft des ehemaligen Tagebaus “Schlabendorf-Nord” in der naturräumlichen Region Lausitzer Becken und Spreewald (D08). Es umfaßt gegenwärtig den Lichtenauer See (ehemaliges Restloch F) einschließlich der Böschungen und Sicherheitszonen und ist ca. 6 km südwestlich von Lübbenau gelegen.
Die Vegetation der Böschungen, die im wesentlichen aus sandigem, nährstoffarmem Substrat sind, zeichnet sich durch trockene und wärmeliebende Offenlandgesellschaften (insbesondere an acidophile Bedingungen gebundene Pflanzengesellschaften) aus. Als wichtige Vertreter dieser Gesellschaften im Gebiet sind vor allem folgende Pflanzenarten zu nennen: Wanzensame (Corispermum leptospermum), Heidekraut (Calluna vulgaris), Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium). Ein Großteil der Böschungen kann gegenwärtig den Lebensraumtypen Offene Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis auf Binnendünen und Trockenheiden zugerechnet werden.
Die Böschungen sind in ihrer Charakteristik den Binnendünen im gewachsenen Bereich vergleichbar.
Der Lichtenauer See (z.Z. Initialphase) in seinem gegenwärtigen Zustand zeigt Kennzeichen eines oligotrophen basenarmen Gewässers, dies wird sich in den nächsten Jahren aller Voraus-sicht nach noch verstärken.
Die als Erweiterung vorgesehene Tornower Niederung schließt sich an der gegenwärtigen Westgrenze des NSG an und umfaßt das Gebiet, welches mit dem Grundwasserwiederanstieg unter Wasser gehen bzw. vernässen wird. Hier besteht ein besonders hohes Entwicklungs-potential für verschiedene feuchtegeprägte Lebensraumtypen des Anhang I. Die langfristig höher gelegenen Bereiche haben das Entwicklungspotential zum Pino-Quercetum (alte boden-saure Eichenwälder mit Quercus robur auf Sandebenen).
Bereits gegenwärtig ist von über 30 % Flächenanteil an FFH-Lebensräumen im NSG auszu¬gehen, langfristig wird sich dieser Anteil gemäß hPNV nach Grundwasserwiederanstieg voraussichtlich deutlich erhöhen, wobei sich der Schwerpunkt von den terrestrischen auf die aquatischen und semiaquatischen Lebensraumtypen verschieben wird.
Das gesamte Gebiet hat ein sehr hohes Entwicklungspotential und stellt auch für die Zukunft ein wichtiges Gebiet im terrestrischen wie im aquatischen Biotopverbund der Region dar.
Bereits gegenwärtig hat das Gebiet für verschiedene seltene und gefährdete Arten große Bedeutung. So wurden z.B. Gemeines Katzenpfötchen (Antemaria dioica), Bitteres Kreuzblüm-chen (Polygala amara) und Sand-Schwingel (Festuca psammophila) als Vertreter der Flora nachgewiesen.
BfN - Lebensraumtypen und Arten
Adresse
Schlabendorf
15926 Luckau
Gebiet
- Naturpark Niederlausitzer Landrücken
Kategorien
- FFH-Gebiet