Einrichtung des Fledermaus-Winterquartiers "Warsitz-Werke"

Der Gebäuderest im Eigentum der Forstverwaltung Fürstlich Drehna (zugleich Projektträger der Maßnahme) war Bestandteil des ehemaligen Warsitz-Flugzeugteilewerks und besteht aus einem massiven Stahlbeton-Kellergeschoss mit gegossener Stahlbetondecke. Ein früherer Barackenaufbau ist zurückgebaut oder durch Brand vernichtet worden. Durch die nicht verschlossenen Fenster- und Türöffnungen besteht eine starke Luftzirkulation, die die bisherige Nutzung durch Fledermäuse erschwerte oder verhinderte. Die beschattete Lage im altholzreichen Mischwald und der relativ hohe Grundwasserstand boten beste Voraussetzungen für die vorgesehene Nutzung.  

Da es sich um ein neu geschaffenes Winterquartier für Fledermäuse handelt, war davon auszugehen, dass die Besiedelung einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Das liegt darin begründet, dass Fledermäuse bei der Wahl ihrer Quartiere standorttreu sind. Muttertiere geben die Informationen an die nächste Generation weiter, sodass diese auch Kenntnis über bestehende Quartiere erlangen und diese dann auch nutzen. Männliche Fledermäuse, vor allem Jungtiere, sind weniger standorttreu. Aufgrund ihrer Flexibilität und ihrem deutlich größeren Aktionsradius scheint bei ihnen eine schnellere Erschließung neuer Quartiere möglich.

Die Freude darüber, dass sich im ersten Winter bereits eine Fledermaus zum Winterschlaf hier eingefunden hatte, war groß. Eine bisher konstante Winternutzung bestätigt die Eignung des Quartiers durch frostfreie Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit.

Erfasste Fledermäuse

  • 2010/12:   1 – Braunes Langohr

  • 2011/12:   2 – Braunes Langohr

  • 2012/13:   4 – Braunes Langohr, Fransenfledermaus

  • 2013/14:   2 – Braunes Langohr

  • 2014/15:   4 – Braunes Langohr, unbestimmte Art

  • 2015/16: 12 – Braunes Langohr, Langohr unbest., Fransenfledermaus

 

 

 

Zum Projekt Fledermausquartier "Hexenhaus"