Revitalisierung des Hangmoors „Hölle“ im FFH-Gebiet Calauer Schweiz unter Berücksichtigung der Niederlausitzer Tieflandfichte

Am Nordrand der Calauer Schweiz liegt bei Werchow die „Hölle“, ein eindrucksvoll eingeschnittenes Kerbtal. Mehrere Quellbereiche fördern hier Wasser zutage und speisten einst ein Versumpfungsmoor, an dessen Rändern die Niederlausitzer Tieflandfichte zu Hause ist. Doch für die Aufforstung des Gebietes war in den 1930er Jahren der Wasserhaushalt verändert worden: seitdem wurde das Wasser schnell abgeleitet. Dabei fehlt es dem Moorkörper und dem Wald – insbesondere in trockenen Sommern.

Das Moorschutz-Projekt zielt darauf ab, das Quell- und Niederschlagswasser wieder länger im Gebiet zu halten. Wasserüberschuss begünstigt das Wachstum von Torf bildenden Moosen, Wollgräsern, Seggen oder Schilf; der Moorkörper könnte sich regenerieren. Die ausgleichende Wirkung auf das Wasserangebot und das Lokalklima käme zugleich den umliegenden Waldbeständen zugute.

Besonderes Augenmerk gilt der Niederlausitzer Tieflandfichte. Diese Verwandte der in Mittelgebirgen verbreiteten Gemeinen Fichte gedeiht in der Niederlausitz, wo höhere Luftfeuchtigkeit und längere Winterkälte herrschen. Die Vorkommen der Tieflandfichten und deren Naturverjüngung in der Hölle wurden im Vorfeld des Projektes ermittelt (Daute und Heß, 2018).

Folgende Maßnahmen wurden im Winter 2020/2021 umgesetzt:

  • Verschluss von Gräben

  • Sohlanhebung von Grabenprofilen

  • Erneuerung eines Rohrdurchlasses

  • Ertüchtigung eines Wanderpfades

Die Stiftung August Bier und die Stadt Calau stellten dafür ihre Flächen zur Verfügung.  Die Kosten beliefen sich insgesamt auf 147.785 Euro. 

Das Projekt wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Europäischen Kommission KOM und die Förderung mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes ELER. Die Kofinanzierung übernahm das Land Brandenburg.

 

Zum Projekt Moorschutz und Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts im „Tannenbusch Groß Mehßow“