Aufwertung einer Gebäuderuine zu einem Fledermaus-Winterquartier im FFH-Gebiet „Sandteichgebiet“

Südlich von Fürstlich Drehna liegen im als „Tiergarten“ benannten Waldstück der Gutsverwaltung von Wätjen die Reste zweier Futterhäuschen. Diese wurden um 1890 für die Einlagerung von Winterfutter für Wildtiere erbaut. Das „Hexenhäuschen“ im Grünen Grund wurde bereits 2017 zum Winterquartier für Fledermäuse. Nun folgt die Aufwertung der zweiten Futterhäuschen-Ruine:

Das Haus bestand aus massiven Feldstein-Klinkerwänden mit einer hölzernen Dachkonstruktion und Reetdeckung. Der untere Gebäudeteil ist flach in den Boden eingelassen mit einem Fußboden aus Ziegeln (sogenannter Rübenkeller). Die Mauern sind von Türnischen und Beschickungsluken unterbrochen. Nach 1945 wurden die Dachkonstruktion und alle hölzernen Bestandteile abgetragen. Die Grundmauern blieben dem Verfall überlassen. Sie haben sich aber, durch die Bauweise bedingt, recht gut erhalten.
Im Bereich des FFH-Gebietes „Sandteichgebiet“ bieten höhlenreiche Altbäume viele Sommerquartiere für Fledermäuse. Zwölf Fledermausarten, davon zwei streng geschützte der Anhänge II/IV der FFH-Richtlinie kommen laut Gutachten hier vor.  Doch bestehen in den kieferndominierten Forsten noch immer Defizite an Sommer- und Winterquartieren.
Das Futterhaus bietet sich als Rückzugsraum für verschiedene Fledermausarten an. Die geplanten Umbaumaßnahmen zielen vor allem darauf, für Fledermäuse geeignete, entsprechend feuchte und frostsichere Räume zu schaffen und den Zugang für die Tiere zu ermöglichen . Zugleich ermöglicht die Nutzung des Futterhäuschen, die historische Bausubstanz vor dem weiteren Verfall zu bewahren.

Das Projekt wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Europäischen Kommission KOM und die Förderung mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes ELER. Die Kofinanzierung erfolgt durch das Land Brandenburg.