Vorschläge zum Umgang mit Folgen der Klimaänderung in der Gemeinde Heideblick

Der Klimawandel ist auch vor Ort zu beobachten: Die Temperaturen sind in den letzten 60 Jahren um mehr als 1,5 Grad angestiegen. Zugleich haben die Extreme zugenommen: Waren die letzten Jahre eher besonders trocken, ist es in diesem Jahr ungewöhnlich feucht. Welche Maßnahmen stehen den Landnutzern in der Region zur Verfügung, um besser auf die Veränderungen reagieren zu können? Das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e. V. geht diesen Fragen nach.

Im Auftrag des Naturparks Niederlausitzer Landrücken wird das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e. V. in den nächsten Monaten in der Gemeinde Heideblick räumlich konkrete Vorschläge für die Klimaanpassung außerhalb von Schutzgebieten und Siedlungen erarbeiten. Das Projekt ist eine Ergebnisanwendung des laufenden Projektes IAWAK-EE (Informationsgestützte antizipative wasserhaushaltsbasierte Anpassung an den Klimawandel Elbe-Elster), das im Landkreis Elbe-Elster angesiedelt ist und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird.

IAWAK-EE ist eine von sechs Modellregionen innerhalb Deutschlands, die sich mit den regionalen Folgen des Klimawandels beschäftigen und entscheidungsrelevantes Wissen für Kommunen und Regionen erarbeiten. Dabei steht der Landkreis Elbe-Elster stellvertretend für die dürregefährdeten Regionen Deutschlands. 

Durch die zunehmenden Lufttemperaturen und geringen Niederschlagsmengen kommt es in den für das Pflanzenwachstum wichtigen Monaten Mai bis September immer häufiger zu Wassermangel in Böden und Gewässern. Satellitenbilder zeigen anhand von Thermalbildern, wo die Überwärmung besonders deutlich ist. Hinzu kommen die durch Menschen verursachten Veränderungen der Landschaft, wie die Entwässerung von Acker- und Forstflächen, der Braunkohlenbergbau sowie die großräumigen Kiefernmonokulturen, die einer Anreicherung von Grundwasser in den Wintermonaten entgegenstehen.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wurden im Projekt IAWAK-EE Maßnahmen entwickelt, die den Wasserrückhalt in der Landschaft stärken und zur Landschaftskühlung beitragen. Wird mehr Niederschlagswasser in der Fläche zurückgehalten, kann dieses durch geeignete Vegetation später verdunstet werden und so die Landoberfläche tagsüber abkühlen. Die Wirkung und Kosten der Maßnahmen wurden anschließend quantifiziert, um unterschiedlich Handelnde in ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Weitere Informationen zum Projekt IAWAK-EE: https://www.iawak-ee.de/

Die Erkenntnisse sollen nun auf die Landschaft der Gemeinde Heideblick übertragen und angepasst werden. Dazu werden ausschließlich Satelliten- und Geodaten ausgewertet und die Wirkung der Maßnahmen mithilfe eines Modells abgeschätzt. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im November dieses Jahres in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt.

Gebiet

  • Naturpark Niederlausitzer Landrücken

Meldung vom 26.08.2024