Naturschutzgebiete

Bergen-Weißacker Moor

Mensch und Moor

  • Größe: 115 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1981

Das Bergen-Weißacker Moor, am Rande des Landrückens, ist eines der wenigen erhaltenen Moore der Region. Es setzt sich zusammen aus Wasserflächen früher genutzter Torfstiche, morastigen Schlenken, Schwingrasen und Birken-Kiefern-Bruchwald. Das Gebiet wurde 1969 unter Schutz gestellt, um den Verlust wertvoller Lebensräume und Pflanzen durch die Abbaggerung des Wanninchener Moors „auszugleichen“. Naturschützer siedelten sogar bedeutende Pflanzenarten um, um ihren Bestand zu sichern. Allerdings blieb auch das Bergen-Weißacker Moor von den Auswirkungen der Grundwasserabsenkung durch den Braunkohlentagebau nicht verschont.

Durch Rückleitung des abgepumpten Wassers wurde der Moorkörper vor dem Austrocknen bewahrt, allerdings beeinträchtigte das extrem saure und eisenhaltige Wasser viele empfindliche Pflanzenarten. Trotzdem brütet regelmäßig der Kranich hier, nutzen Bergmolche und diverse Libellenarten diesen Lebensraum. Eine Besonderheit für Brandenburg ist das reiche Vorkommen des Gagelstrauchs. Dieser ist eigentlich an der atlantischen Küste heimisch und bevorzugt ein kühl-feuchtes Klima.

Borcheltsbusch und Brandkieten

Aus der Vogelparspektive sind ein großes, von Schilf bewachenes Areal, mehrere Wasserflächen am Rand und innerhalb des Schilfs sowie unbestellte, grüne und ein gelber Acker zu sehen. Am Rand der Szenerie sind einige Häuser zu erkennen.

Kranichrast und Moorochse

  • Größe: 308 ha

  • teilweise Naturschutzgebiet seit 1981, Landschaftsschutzgebiet

Südlich von Luckau befindet sich das größte erhaltene Niedermoor des Naturparks. Im 19. Jh. entstanden hier Torfstiche zur Gewinnung von Brennmaterial, im 20. Jh. wurde Torf für das Luckauer Moorbad gewonnen. Heute besteht das Gebiet aus einem Mosaik aus kleinen Wasserflächen, ausgedehnten Röhrichten mit Weidengebüschen, feuchtem bzw. überschwemmtem Grünland und Moorwäldern.

Das Gebiet kann vom Menschen nicht betreten werden und ist wohl gerade deshalb ein Paradies für zahlreiche Tierarten. Hier übernachten Tausende Kraniche, Zehntausende Gänse, Stare und Kiebitze während des herbstlichen Vogelzuges – der Borcheltsbusch ist Kern des bedeutendsten Sammel- und Rastplatzes im Süden Brandenburgs. Beutelmeise, Rohrdommel, Eisvogel, Fischotter und mehrere Amphibienarten sind hier heimisch. Das Gebiet ist ein guter Wasserspeicher, und ein wertvoller Lebensraum. Das bleibt es, wenn der Wasserzufluss durch Berste und Borcheltfließ sowie ein entsprechender Grundwasserstand gesichert und Störungen durch Menschen vermieden werden.

Calauer Schweiz

Ein Weg führt in einen Wald aus Kiefern und Birken. Links bildet Blaubeerkraut einen grünen Teppich.

Wandern und Entdecken

  • Größe: 1.408 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1997

Der Name verrät es schon: das Gebiet südlich von Calau hat ein wenig „Gebirgscharakter“. Seine Erhebungen erreichen Höhen bis 161 m üNN am Kesselberg. Es gibt steile Hänge, markante Schluchten, Quellen und unverbaute Bachläufe. Der überwiegende Teil wird durch Kiefernwälder geprägt, aber in den quelligen Schluchtwäldern am Nordhang kommt noch die Niederlausitzer Tieflandsfichte (eine in der Region heimische Fichte) vor. Kleine Moore beherbergen typische Moorarten, wie Glockenheide, Rippenfarn und Siebenstern. In den kühlen Gewässern hat der Bergmolch weit außerhalb seines geschlossenen Verbreitungsgebietes sein zu Hause.

Die Calauer Schweiz ist aufgrund ihres geomorphologischen Aufbaus ein Wasserspeicher. Die Quellen versorgen Gewässer und Teiche des Umlandes aber auch Gewässer bei Altdöbern und Vetschau. In den Teichgebieten bei Buchwäldchen und Muckwar leben zahlreiche Amphibien, darunter Laubfrosch und Rotbauchunke.

Drehnaer Weinberg und Stiebsdorfer See

Blick von einem erhöhten Ufer über einen See. Die Ufer bestehen aus hellem Sand. Im Vordergrung wachsen einige Birken und Kiefern.

Erlebbarer Landschaftswandel

  • FFH-Gebiet: 155 ha

  • Naturschutzgebiet seit 2004

  • Landschaftsschutzgebiet

Der Weinbau währte hier nur bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Traubensaft war nicht begehrt, er schmeckte viel zu sauer. Der Weinberg bei Bergen gehörte zur Herrschaft Fürstlich Drehna. Hier befand sich ein Winzerhaus, eine Weinpresse und ein Lusthaus. Nach Aufgabe des Weinbaus wurde die Fläche landwirtschaftlich genutzt. 1985 fiel ein Teil dem Braunkohlentagebau zum Opfer. Heute erstreckt sich am Fuße des Weinberges ein Tagebausee, der den Namen des in der Nähe abgebaggerten Ortes trägt: der Stiebsdorfer See.

Das Wasser des relativ kleinen Sees ist stark sauer. Pflanzen und Tiere werden sich nur sehr langsam ansiedeln. Selbst die höher gelegenen mageren Böschungen werden lange Zeit als Trockenrasen „nur“ den Spezialisten Lebensraum bieten. Oberhalb des Sees hat sich ein naturnaher alter Buchenwald erhalten, der jetzt dauerhaft ohne wirtschaftliche Nutzung bleiben soll.

Interessant ist auch der Drehnaer Weinberg. Tier- und Pflanzenkundler spür(t)en hier seit dem 19. Jh. Arten auf, die andernorts selten sind. Trotz veränderter Nutzung und Wasserabsenkung weisen sowohl die feuchten Standorte als auch die Halbtrockenrasen noch floristische Besonderheiten auf.

Friedersdorfer Tiergarten

Blühende Buschwindröschen, die weißen Blüten werden von der Sonne angestrahlt und leuchten über ihrem dunkelgrünen Laub und braunen Blättern auf dem Waldboden.

Frühjahrs-Blütenpracht und Kalkabbau

  • Größe: 204 ha

  • teilweise Naturschutzgebiet seit 1967

Der Friedersdorfer Tiergarten ist Teil eines schmalen Niederungsgebietes bei Sonnewalde. Hier ist auf kleiner Fläche die für den Sonnewalder Raum einst typische Vegetation erhalten, während sie ringsherum gerodet und zum großen Teil in Ackerland umgewandelt wurde. Das kleine Wäldchen besteht aus alten Stieleichen, Eschen und Hainbuchen. Im zeitigen Frühjahr ist der Boden übersät von Blüten: weiße Buschwindröschen, lila Leberblümchen und gelbes Scharbockskraut.

Hier kommen zahlreiche Höhlenbrüter vor: Schwarzspecht, Hohltaube, Waldkauz, Waldohreule und Wendehals. Im reichlich vorkommenden Totholz leben viele Käfer. Sie sind Nahrung für Spechte und Kleiber.

Gahroer Buchheide

Ein zweispuriger Weg führt in einen Wald. Neben einigen Kiefern stehen Rotbuchen mit frühlingsfrischem, hellgrünen Laub.

Ein Buchenwald-Relikt

  • Größe: 107 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1981

Die Gahroer Buchheide liegt zwischen Crinitz, Gahro und der Gahroer Pechhütte am Nordhang des Landrückens. Das nach der Eiszeit abgelagerte tonige Material und ein kühl-feuchtes Lokalklima sorgen für das natürliche Vorkommen eines der wenigen größeren Rotbuchenbestände in der Niederlausitz, das sich mittlerweile kräftig verjüngt. Da hier zu keiner Zeit der Wald vollständig gerodet wurde, spricht man von Reliktwald. In alten Buchen bauen Schwarzspechte vorzugsweise ihre Bruthöhlen. Zu deren Nachnutzern zählen Hohltauben und Fledermäuse. Aufgrund des Klimas fühlen sich hier Mittelgebirgsarten wie Bergmolch, Keulen-Bärlapp und Rippenfarn wohl.

Die Tonvorkommen in der Gahroer Buchheide waren die Grundlage für die Entwicklung des Töpferhandwerks in Crinitz. Eine alte Tongrube zeugt noch heute davon.

Görlsdorfer Wald

Ein Laubwald, im Gegenlicht leuchten die gerade austreibenden Blätter in dezenten Grüntönen.

Was macht ein Mops in der Eiche?

  • Größe: 208 ha

  • Naturschutzgebiet seit 2002

Ursprünglich war das Gebiet zwischen Görlsdorf und Wanninchen grundwassernah. Hier gab es feuchte Laubwälder, nasse Wiesen, mehrere kleine Fließgewässer und einige Teiche. Auf etwa 50 % der Fläche wurde Landwirtschaft betrieben. Der nahegelegene Braunkohletagebau veränderte die Bedingungen gravierend. Durch den Wassermangel verlandeten die Teiche schneller, trockneten Erlenbrüche aus und veränderte sich die Vegetation. Trotzdem präsentiert sich das Gebiet heute noch sehr abwechslungsreich. Bemerkenswert sind die urigen Alteichen. Sie bieten den inzwischen sehr selten gewordenen Käfern Eremit, Hirschkäfer und Großer Heldbock Lebensraum.

Das Mosaik von Wald, Wiesen und Gewässern bietet außerdem ideale Bedingungen für Fledermäuse. 14 von 18 in Brandenburg heimischen Arten kommen hier vor, darunter die Mopsfledermaus – eine der seltensten Arten in Deutschland.

Krossener Busch

Ein typischer Busch

  • Größe: 67 ha

  • Naturschutzgebiet seit 2002

Der Niederlausitzer „Busch“ steht für nassen Wald, und genau das kennzeichnet das FFH-Gebiet. Ehemals gab es hier Torfstiche und große, fischwirtschaftlich genutzte Teiche. Die Dämme sind heute noch gut erkennbar. Doch mit der Aufgabe der Nutzung siedelten sich schließlich Büsche und Bäume an. Obwohl durch Menschen angelegt kommt die heutige Vegetation des Gebietes den natürlichen Waldgesellschaften feuchter Senken des Luckauer Beckens sehr nahe. Es hat sich ein großer Erlenbruchwald herausgebildet.

Wie eine Insel liegt das Feuchtgebiet mitten in stark meliorierten Ackerflächen und bietet so einer Reihe von Tieren wertvollen Lebensraum: Hier brüten regelmäßig Kranich und weitere 50 Vogelarten. Auffällig ist das Vorkommen vieler Höhlenbrüter, die in den alten Bäumen genügend Nistmöglichkeiten finden. Auch Amphibien- und Reptilienarten sind reich vertreten. Sieben Fledermausarten nutzen das Gebiet zur Jagd.

In dem aufgelassenen Teichgelände beginnt sich ein Moorkörper zu bilden. Dieser zieht die Große Moosjungfer, eine europaweit bedrohte Libellenart, an. Im Frühling erfreut den Besucher die bunte Blütenpracht von Buschwindröschen und anderen Frühblühern.

Lehmannsteich

 

Das Naturschutzgebiet 'Lehmannsteich' liegt ca. 3,5 km nordwestlich von Friedersdorf und ist naturräumlich dem Kirchhain-Finsterwalder Becken zuzuordnen. Das Gebiet stellt ein trockengefallenes altes Teichgelände dar, in dem sich aufgrund der lokal noch verstärkten subatlantischen Klimabedingungen ausgedehnte Feuchtheiden (Ericion tetralicis) ausgebildet haben.

Kleinflächiger sind auch Moor-Kiefernwälder (Ledo-Pinetum) und Moor-Schlenkengesellschaften (Rhynchsporion albae) vorhanden.Das Gebiet ist Brut- und Rastplatz des Kranichs. Große Teile des NSG werden von Biotopen nach Anhang I eingenommen. Schutzziel und Schutzzweck werden durch die NSG-Verordnung bestimmt.

 

Lugkteichgebiet

Auf einer ruhigen Wasserfläche, die von gelbem Schilf und dem dunklen Laub von Erlen begrenzt wird, treibt ein einzelner Singschwan. (Der Schwan hat einen gelb/schwarzen Schnabel.)

Verflossene Schönheit?

  • Größe: 338 ha

  • Naturschutzgebiet seit 2008

  • teilweise Landschaftsschutzgebiet

Das Schutzgebiet nordwestlich von Sonnewalde umfasst den mit 70 ha größten Fischteich im Naturpark sowie angrenzende feuchte Laubwälder und Wiesen. Bis ins 19. Jh. hinein existierte hier bis Proßmarke hin eine Teich-Waldlandschaft. Die Zisterzienser-Mönche des Dobrilugker Klosters stauten durch Dämme das aus den Quellbereichen des Niederlausitzer Landrückens abfließende Wasser an. Nach umfangreichen Meliorationsmaßnahmen versiegten allerdings die Quellen, von ehemals 13 Teichen blieb nur der Lugkteich bestehen. Inzwischen gibt es erfolgreiche Bemühungen, die Wassersituation zu verbessern, sprich den Wasserstand zu heben. Das ist für die Forst- und Teichwirtschaft ebenso von Bedeutung wie für die Tiere und Pflanzen, die hier sehr wertvolle Lebensräume finden.

Der fischereiwirtschaftlich genutzte Lugkteich, die angrenzenden Feuchtgebiete und die umgebenen Wälder sind Brut- und Nahrungsräume für zahlreiche Amphibien- und Insektenarten, Wasser- und Greifvögel, Fischotter, Fledermausarten....

Mloder Teichgebiet

  • Größe: 25 ha

  • Naturschutz seit 1993

Das Mloder Teichgebiet erhielt seinen Namen aus der unmittelbaren Nachbarschaft und den Gemarkungsanteilen des Dorfes Mlode (Landkreis Oberspreewald-Lausitz), das nur 750m nordöstlich liegt. Es umfasst die stillgelegten Teich- und daran anschließenden Forstflächen dieser Gemarkung ebenso wie die Zulaufregion der Kleptna samt der sie begleitenden Grünlandfluren. Calau liegt etwa 1000 - 2000 m südlich des Schutzgebietes.

Quelle: Planungsbüro Schmitt (1996): Pflege und Entwicklungsplan zum Naturschutzgebiet "Mloder Teichgebiet". Luckau, 1996.

Ostufer Stoßdorfer See

Ein Schwarm Möwen kreist knapp über dem Boden der Insel. Brennesselstauden und anderes Grün bedecken den Boden bis zum Ufer. Auch ein Haufen Astwerk und Koppelpfähle sind zu sehen, im Hintergrund Wald.

Nutzen und Schützen

  • Größe: 166 ha

  • teilweise Naturschutzgebiet seit 2003

  • Landschaftsschutzgebiet

Der 100 ha große Stoßdorfer See etwa 7 km östlich von Luckau ging 1964 aus einem Tagebau-Restloch hervor. Sein Name erinnert an das abgebaggerte Dorf. Durch Wasserzufuhr aus dem Flüsschen Wudritz entstand ein naturnahes Gewässer, was sehr bald zahlreiche Wasservögel anzog. Bei der Sanierung blieb eine Insel erhalten. Auf ihr lebt heute die größte Lachmöwenkolonie Brandenburgs, brüten Flussseeschwalben, Schwarzkopfmöwen, Graugänse, verschiedene Entenarten, Haubentaucher... Im nährstoffarmen Wasser gedeihen Armleuchteralgen und Grundrasen. Im Uferbereich befinden sich Röhrichtbestände und Schwimmblattzonen. Das Umland mit offenen Rohböden, blütenreichen Ruderalflächen, Trockenrasen und Trockengebüschen wird von zahlreichen Insekten und Vögeln, wie Raubwürger, Brachpieper und Ortolan, bewohnt. Der Fischotter nutzt den See als Nahrungsrevier.

Während der Westteil des Sees von Anglern genutzt wird, ist der Ostteil einschließlich der Insel (122 ha) dem Naturschutz vorbehalten.

Rochauer Heide

Blick in einen Mischwald mit zahlreichen Baumstämmen, grünem Blätterdach und ein wenig grünem Heidelbeerkraut.

Waldeslust und Käuzchenrufe

  • Größe: 558 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1981

Die Rochauer Heide gehört zu einem 35.000 ha großen zusammenhängenden Waldkomplex am Westrand des Naturparks. Hier haben sich schon Ortskundige verlaufen. Die Kiefern-Traubeneichenwälder sind im Kern noch sehr ursprünglich: Sie entsprechen der natürlichen Vegetation des Landrückens, denn sie wurden zu keiner Zeit vollständig gerodet. Darauf verweisen die zahlreichen alten Bäume und das reiche Vorkommen der Heidelbeere.

Der Raufußkauz hat hier sein brandenburgweit beständigstes Vorkommen. Der nachtaktive Kauz nistet in ausgedienten Schwarzspechthöhlen in alten Kiefern und Eichen. Mit etwas Glück hört man im späten Winter seine typischen bu-bu-bu-bu-bu-Rufe. Auch der seltene, winzige Sperlingskauz (er ist nicht größer als ein Star) brütet in der Rochauer Heide.

Die beerstrauchreichen, älteren Baumbestände bieten gute Voraussetzungen für die Wiederansiedlung des Auerhuhns. Denn hier existierte bis ins 20. Jh. ein Flachland-Vorkommen. Großflächige Kieferndickungen und Kahlhiebe raubten den Vögeln allerdings nach und nach die Lebensräume, bis das Auerhuhn in den 1990er Jahren verschwand.

Schlabendorfer Bergbaufolgelandschaft - Lichtenauer See

Eine von wenigen kleinen Kiefern bestandene Grasfläche ragt in ein Gewässer und verschmilzt scheinbar mit dem gegenüberliegenden Ufer. Im Wasser steht eine abgestorbene Birke.

Kohle raus – Wasser rein

  • Größe: 467 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1997

Mit 330 ha Wasserfläche ist der Lichtenauer See bisher der größte Bergbausee in Brandenburg, der vollkommen unter Schutz gestellt wurde und ohne wirtschaftliche Nutzung bleiben soll. Er ist nahezu unberührt von Ortschaften und Verkehrswegen. Westlich des 8 km langes Sees erstreckt sich die Tornower Niederung, künftig ein ausgedehntes Feuchtgebiet. Die Ungestörtheit macht das Gewässer interessant für Wasservögel. Nordische Gänse übernachten hier während des herbstlichen Vogelzuges. In den Uferbereichen fühlen sich Brachpieper, Flussregenpfeifer, Uferschwalbe und Steinschmätzer wohl. Derzeit muss der See allerdings für verschiedene bergbauliche Sanierungsmaßnahmen wie Kalkung und Wasserableitung aus dem überfüllten Schlabendorfer See herhalten.

Randbereiche und Böschungen sind sandige, offene Bereiche mit Sandstrohblume und Heidekraut, Silbergras und Landreitgras. Auch der Wald fordert Flächen zurück.

Schuge- und Mühlenfließquellgebiet

Von Quellen und Gräben

  • Größe: 392 ha

  • Naturschutzgebiet seit 2002

Das reich strukturierte Gebiet zwischen Kümmritz, Pitschen-Pickel und Uckro wird vom Wasser geprägt: (Der Ortsname Uckro ist auf nass, nasse Aue zurückzuführen). Am Fuße des Landrückens, der auf kurze Entfernung von 75 m bis auf 100 m üNN ansteigt, entspringen die Quellen der Schuge und des Paseriner Mühlenfließes, die parallel der Berste zufließen. Großflächig steht das Grundwasser oberflächennah an. So gibt es hier trotz zahlreicher Entwässerungsmaßnahmen für die landwirtschaftliche Nutzung noch Erlenbruchwälder und feuchte Wiesen. Das gesamte Gebiet ist von kleinen Fließgewässern durchzogen, wobei allerdings der überwiegende Teil begradigt ist. Der Schugelauf wurde aber bereits durch Sohlschwellen und Kiesaufschüttungen aufgewertet. Es gibt zudem Teiche und wassergefüllte kleine Torfstiche.

Das Schuge- und Mühlenfließquellgebiet dient als Lebensraum für Amphibien (z.B. Laubfrosch und Kammmolch), Vögel (z.B. Kranich, Rohrweihe, Entenarten), Fledermäuse und Insekten. Es ist aber auch Rückzugsraum für Arten der angrenzenden intensiv bewirtschafteten Ackerlandschaft.

Seeser Bergbaufolgelandschaft

  • Größe: 840 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1997

Das Naturschutzgebiet Seeser Bergbaufolgelandschaft liegt im Gebiet des ehemaligen Braunkohlentagebaues Seese-West ca. 5 km nordwestlich von Calau in der naturräumlichen Region Lausitzer Becken und Spreewald (D08). Es handelt sich hier um eine recht reich strukturierte, unzerschnittene Kippenlandschaft, welche sich im wesentlichen mit dem Grundwasserwiederanstieg zu einer relativ feinstrukturierten, abwechslungsreichen Niederungslandschaft mit großflächigen Stillgewässern, der zurückverlegten Kleptna als Fließgewäser und Feuchtgebieten sowie naturnahen Mischwäldern entwickeln wird. Gegenwärtig prägen neben Aufforstungen verschiedene Pioniergesellschaften die Vegetation. Dies sind insbesondere ruderale Pionierrasen (Agropyretea repentis) und Schiller- und Silbergrasfluren (Koelerio-Corynephoretea), gegenwärtig eher kleinflächig auch Heidekraut-Stechginsterheiden (Calluno-Ulicetea) (FFH-Lebensraumtypen 2330 Offene Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis auf Binnendünen und 4030 Trockenheiden (alle Untertypen)). Ein Teil dieser Flächen wird auch langfristig erhalten bleiben, auch durch extensive Beweidung durch heimische Schafrassen wie die Skudde.

Das Gebiet besitzt ein sehr hohes Entwicklungspotential und läßt insbesondere unter Berücksichtigung des Ausgangssubstrats (überwiegend arme Sande) der Bodenentwicklung insbesondere im Niederungsbereich die Entwicklung weiterer Lebensraumtypen des Anhangs I erwarten (z.B. 3210 natürliche und halbnatürliche Fließgewässerabschnitte, 3260 Unterwasservegetation in Fließgewässern der Submontanstufe und der Ebene, 3130 Mesotrophe Gewässer des mitteleuropäischen und perialpinen Raumes mit Zwergbinsen-Fluren oder Vegetation zeitweilig trockenfallender Ufer (Nanocyperetalia), 6430 Feuchte Hochstaudenfluren, 7150 Senken mit Torfmoorsubstraten (Rhynchosporion), 91D0 Moorwälder, 91E0 Erlen- und Eschenwälder an Fließgewässern (Alnion glutinoso-incanae)). Auf den trockenen bis mäßig frischen, nährstoffarmen und bodensauren Standorten ist gemäß hPNV die Entwicklung Birken-Eichenwälder oder anderer armer Eichenwälder zu erwarten, die dem Lebensraumtyp 9190 Alte bodensaure Eichenwälder mit Quercus robur auf Sandebenen zuzurechnen sind, auf den trockensten und ärmsten Standorten sind es natürliche Kiefernwälder. Auf eher frischen Standorten mit mäßiger Närstoffversorgung läßt die hPNV einen armen Eichen-Hainbuchenwald (9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (Stellario-Carpinetum)) erwarten. Schon gegenwärtig besitzt das Gebiet besondere Funktionen als Nahrungs-, Brut-, Rast-, Überwinterungs- und Reproduktionsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Dies gilt z.B. für die seltenen und gefährdeten Vogelarten Grauammer (Emberiza calandra), Heidelerche (Lullula arbora), Brachpieper (Anthus campestris), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe), Raubwürger (Lanius excubitor) und Neuntöter (Lanius collurio) bzw. auch für verschiedene Insektenarten wie z.B. die Kreiselwespe (Bembix rostrata). Langfristig ist von einem großen Besiedlungspotential für störempfindliche Großvogelarten wie Schwarzstorch (Ciconia nigra), Fischadler (Pandion haliaetus) und Seeadler (Haliaeetus albicilla) auszugehen. Herausragende Vertreter der Flora sind z.B. Gemeines Katzenpfötchen (Antennaria dioica), Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium) und Wiesen-Gerste (Hordeum secalinum).

Bereits gegenwärtig verfügt das Gebiet über einen guten Anteil an FFH-Lebensräumen, langfristig werden diese jedoch voraussichtlich gemäß dem oben beschriebenen außergewohnlichen Entwicklungspotential den Großteil des Gebietes darstellen, wobei sich der Schwerpunkt von terrestrischen zu aquatischen bis semiaquatischen Lebensräumen wandeln wird. Weitere Schutzziele und der Schutzzweck werden durch die NSG-Verordnung und den Pflege- und Entwicklungsplan bestimmt.

Stöbritzer See

  • Größe: 42 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1992

Das Naturschutzgebiet "Stöbritzer See" befindet sich an der Westmarkscheide des ehemaligen Tagebaues Schlabendorf-Nord und liegt östlich der Ortslage Stöbritz und südlich von Hindenberg.

Beim See selbst handelt es sich um Restloch B des Tagebaues, der nach dem Wiederanstieg des Grundwassers und dem Erreichen des Endwasserstandes eine Wasserfläche von 21ha aufweist, was in etwa der Hälfte der Fläche des Naturschutzgebietes entspricht.

Eine enge Verzahnung aus verschiedenartigen Vegetationsformen wie Trockenrasen, Einzelbüsche und Sandflächen ermöglicht im Zusammenspiel mit den fortgeschrittenen Sukzessionsflächen eine positive Entwicklung des Gebietes. Seltene Vogelarten wie die Rohrweihe oder der Brachpieper wurden bereits am Stöbritzer See nachgewiesen.

Tannenbusch und Teichlandschaft Groß Mehßow

Junge Fichten bilden ein dichtes Dickickt zwischen großen Kiefern, Im Vordergrund erstreckt sich Heidelbeerkraut. Nur wenig Sonnelicht fällt durch die Baumkronen auf den Boden.

Revier für Spezialisten

  • Größe: 204 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1997

  • Landschaftsschutzgebiet

Tannen gibt es hier nicht, aber eine Baumart, die  als „Tannenbaum“ viele weihnachtliche Stuben schmückt: die Fichte. Sie kommt hier und an wenigen weiteren Stellen im Naturpark ganz natürlich vor, wurde also nicht angepflanzt. So gibt es auch für Fichtenwälder charakteristische Vogelarten: Fichtenkreuzschnabel, Gimpel, Erlenzeisig und zwei Goldhähnchen-Arten.

Auch in der reizvollen Teichlandschaft am Ortsrand von Groß Mehßow gibt es eine Besonderheit. Am Gewässergrund sind zahlreiche Großmuscheln zu finden. Sie sind Grundlage für das Vorkommen der FFH-Art Bitterling. Dieser Fisch überlässt seine Brut dem Schutz der Muscheln und sorgt seinerseits für die Verbreitung der Schalentiere.

Die Teiche bilden mit kleinen Moorbereichen, Bruchwäldern, Quellen und unverbauten Bachabschnitten ein abwechslungsreiches Lebensraummosaik, in dem Wasservögel, Amphibien und mit etwas Glück auch der Fischotter beobachtet werden können.

Teichlandschaft Buchwäldchen-Muckwar

Auf eine glatten Wasserfläche spiegeln sich die am gegenüberliegenden Ufer stehenden Bäume.

Froschkonzerte im Frühjahr

  • Größe: 95 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1997

Schon im ersten „Verzeichnis der Naturdenkmäler der Provinz Brandenburg“ von 1933 war der Große Paul als ein besonderes und schützenswertes Naturdenkmal aufgeführt. Der Große Paul ist einer von insgesamt neun Teichen verschiedener Größe, die zusammen mit kleinen Fließgewässern und Gräben die Teichlandschaft bei Buchwäldchen bilden.

Seit Jahrhunderten werden die Teiche zur Fischzucht genutzt und sind so Lebensraum für zahlreiche Tierarten: Amphibien wie Rotbauchunken und Laubfrösche geben von Frühjahr bis Frühsommer beeindruckende Konzerte. Gut zu beobachten sind zahlreiche Libellen auf ihrem Paarungsflug, Ringelnattern auf Raubzug und Wasservögel beim Brutgeschäft.

Der Erlenbruchwald unterhalb des Großen Pauls gleicht einer Miniaturausgabe des Spreewaldes. Leider wurde das Gebiet durch den nahen Braunkohleabbau in Mitleidenschaft gezogen. Der Große Paul fiel zwischen 1987 und 1993 trocken und musste zeitweise künstlich bewässert werden. Heute ist das Buchwäldchener Teichgebiet für die Wiederbesiedlung der Bergbaufolgelandschaft und als Bestandteil des überregionalen Biotopverbundes von großer Bedeutung.

Tornower Niederung

Unnahbare Schönheit

  • Größe: 707 ha

  • Naturschutzgebiet seit 2005

  • Landschaftsschutzgebiet

Die Tornower Niederung ist auch eine Hinterlassenschaft des Braunkohlenbergbaus. Grundwasseranstieg und fortwährende Sanierungsarbeiten haben eine vielgestaltige Feuchtniederung geschaffen, als Erweiterung zum Lichtenauer See. Neben der Bedeutung für Brut- und Rastvögel und verschiedene Amphibien ist das Gebiet ein Refugium für seltene Libellenarten wie die Große Moosjungfer oder die gebänderte Heidelibelle. Bereits erschlossen durch einen querenden Radweg ist das Gebiet durch aktuelle Bodensackungen wieder für das Betreten gesperrt. Eine wirtschaftliche Nutzung wird hier aber nicht mehr stattfinden.

Vogelsang Wildau-Wentdorf

Ein Flusslauf führt, eingehüllt in üppiges Blattwerk von Bäumen, Büschen und Uferstauden, in das Bild.

Achate, Kristalle und Bernsteine

  • Größe: 220 ha und 7 ha

Aufgrund der naturnahen Ausprägung des Dahme-Verlaufs ist der Fluss in Teilen als FFH-Gebiet geschützt, so auch der Abschnitt im Naturpark. Bestandteil des Dahme-Tals ist der Vogelsang bei Wildau-Wentdorf. Auf den stark von Sickerwasser und Quellen geprägten Flächen fühlen sich Pflanzen und Tiere nasser und feuchter Standorte wohl. Besonders artenreich ist die Schneckenfauna vertreten. Mehr als 40, zum Teil gefährdete und/oder regional bedeutsame Arten sind zu finden: z.B. Achatschnecken, Kristallschnecken und Bernsteinschnecken.

Im zeitigen Frühjahr fällt im Erlenbruchwald das Gezwitscher unzähliger Singvögel auf – vermutlich ist darauf die Bezeichnung Vogelsang zurück zuführen. Im Mai und Juni blühen auf der Feuchtwiese Orchideen und Fieberklee. Damit diese Raritäten nicht durch aufkommendes Erlen- und Weidengebüsch verdrängt werden, muss die Naturwacht regelmäßig die Flächen mähen.

Wanninchen

Die ruhige Wasserfläche eines Sees spiegelt das gegenüberliegende Ufer, welches stark zerklüftet und nur von wenigen Büschen bewachsen ist.

Leben nach der Braunkohle

  • Größe: 694 ha

  • Naturschutzgebiet seit 1999

  • Landschaftsschutzgebiet

Früher erstreckte sich zwischen Wanninchen und Fürstlich Drehna eine Wald- und Teichlandschaft mit dem über die Region hinaus bekannten Wanninchener Moor. Heute dominieren in der durch den Braunkohlebergbau umgekrempelten Landschaft nach einer Phase der Rohbodenflächen, Dünen und Trockenrasen wieder angepflanzte oder natürlich begründete junge Wälder und nährstoffarme künstliche Seen.  Die mageren (trockenen und nährstoffarmen) Standorte sind innerhalb der überdüngten Kulturlandschaft wertvolle Rückzugsräume für extrem seltene, hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. Hier wachsen Mähnengerste, Silbergras und Sandstrohblume, leben Heuschrecken und Grabewespen. Die noch vegetationsfreien, sich gut erwärmenden Kippenböden sind für Tiere von großer Bedeutung. So findet der kleine Wiener Sandlaufkäfer, einst eine Charakterart der Flussufer und Sandbänke, fast ausschließlich in Bergbaufolgelandschaften noch geeignete Lebensräume.

Durch das steigende Grundwasser entwickelt sich aus der Steppe eine Niederungslandschaft mit dem Lorenzgraben, kleineren Seen und Feuchtgebieten. Schon heute ist im Herbst ein Einblick in den Kranich-Schlafplatz gegenüber des Heinz Sielmann Naturerlebniszentrums ein eindrucksvolles Erlebnis.

Wudritzniederung Wilmersdorf-Stöbritz

  • Größe: 43 ha

  • Naturschutzgebiet seit 2002

Das Naturschutzgebiet "Wudritzniederung Wilmersdorf-Stöbritz" umfasst einen bedeutenden Teil des Niederungsgebietes der Wudritz im Bereich der Ortschaften Wilmersdorf und Stöbritz. Trotz der Beeinträchtigungen durch den direkt anschließenden Braunkohletagebau Schlabendorf-Nord (Grundwasserabsenkung, unregelmäßige Oberflächenwasserzufuhr, Verlegung von Abschnitten des Fließgewässerbettes) wird der Niederungsbereich immer noch großflächig durch Feuchtbiotope geprägt und ist, besonders im nördlichen Teil, durch ein reiches Biotopmosaik gekennzeichnet. Zusätzlich kommt dieser Niederung direkt an der Tagebaukante als Verbindungsbiotop zum Spreewald und als Artenreservoir zur Wiederbesiedelung der Bergbauflächen eine herausragende Bedeutung zu.

Quelle: Donath, H.; Kempe, K. (1994): Schutzwürdigkeitsgutachten (Kurzfassung) für das Naturschutzgebiet "Wudritzniederung Wilmersdorf - Stöbritz". Wanninchen, 1994.